Übersicht der Anwendungsmöglichkeiten:

  • vielseitige Ergänzung in der Ausbildung eines Reitpferdes
  • junge Pferde
  • Gymnastizierung des Reit- / Voltegierpferdes
  • Korrektur des Reit-/Voltegierpferdes
  • Unterstützung in der Zeit der Regeneration nach medizinischen Behandlungen,
    z.B. Kissing- spines, Muskelaufbau nach OPs, Blockaden am Kreuz-Darmbein, etc.

 

 

 

 


Vielseitige Ergänzung in der Ausbildung eines Reitpferdes.

Die Doppellongenarbeit schafft hauptsächlich Abwechslung im täglichen Trainingsplan- für Pferd UND Reiter!

…und wie man weiß: durch Abwechslung kommen:

  • andere Reaktionen
  • höhere Aufmerksamkeit
  • höherer Konzentration
  • höhere Motivation
  • höhere Aufnahmefähigkeit ( z.B. bei der Versammlung)

 

 

 

 

Erfahrungsgemäß fällt den Pferden das Erlernen der piaff- und passageartigen Tritte an der Doppellonge leichter
als unter dem Sattel (fehlendes Reitergewicht). Sie bietet aber nicht nur Abwechslung, sondern auch eine gymnastizierende Hilfe
in der weiteren Ausbildung des Pferdes (siehe Punkt Gymnastizierung).
 

Junge Pferde.
Hat das junge Pferd an der einfachen Longe gelernt auf dem Zirkel zu gehen kann die Arbeit
mit der Doppellonge beginnen. Die Doppellonge bietet eine gute Vorbereitung auf die
annehmenden und nachgebenden Hilfen, besonders beim Handwechsel.
Gerade durch den vermehrten Handwechsel lassen junge Pferde schneller Kopf und Hals fallen,
schnaufen ab und kommen in die Losgelassenheit. Durch den Einsatz der Doppellonge bei
jungen Pferden erreicht man Vertrauen, Gehorsam, einen Aufbau gerade der Hals- und
Rückenmuskulatur und schon gymnastizierende Vorteile. Dies ist die Basis für ein erfolg-
reiches Anreiten und besonders geeignet für Pferde, die schon vor dem Anreiten eine
entsprechende Ausbildung benötigen, z.B. junge Hengste, Stuten für Stutentest, etc. 

Gymnastizierung des Reit- / Voltegierpferdes.
Das richtige Gymnastizieren muss und sollte gelernt sein. Gymnastizieren bedeutet:
 Ein An- und Entspannen der Muskulatur (daraus resultierender Muskelaufbau) und ein Dehnen
von Sehnen und Bändern mit dem Ziel das Pferd locker und geschmeidig zu machen.
(nach meinen Erfahrungen sind 80% der Pferde zu steif gearbeitet!!)
Dies erreicht man durch fließende Handwechsel, Übergänge zwischen den Gangarten,
Tempounterschiede in den jeweiligen Gangarten, Seitengänge und das Erarbeiten von einigen
kurzen Tritten. Durch das Einwirken der äußeren Leine auf die Hinterhand (Einrahmen) kommt
eine Aktivität beim Hinterbein und eine daraus resultierende Verbesserung der Längsbiegung.
Durch die verschiedenen Verschnallmöglichkeiten kann man die Pferde in die gewünschte
Haltung bringen (Dehnungshaltung, relative Aufrichtung, …), wobei man für jedes Pferd individuell
(Exterieurbedingt, z.B. kurzer Hals, enge Ganasche, etc.) eine passende Verschnallung anwenden sollte.

Korrektur des Reit-/Voltegierpferdes
Korrekturarbeit bedeutet: Fehlende oder falsche Kenntnisse bei der Gymnastizierung des Pferde
zeigen sich irgendwann in Form von:

  • einer nicht ausreichenden Aktivität der Hinterhand; daraus resultierend ein
    Nicht-an-das-Gebiss-Herantreten, fehlende Aufwölbung des Rückens…
  • fehlende oder übertriebene Stellung und Biegung; die Pferde gehen über die Schulter.
  • viele Pferde sind steif mit Balanceproblemen und werden bei der Arbeit nicht genug gefordert.
  • die Bewegungen sind „laufend“- viele Reiter verfügen nicht über ein Gefühl für das richtige
    Tempo, die Pferde werden laufen gelassen oder zu langsam gearbeitet.
  • Verlust der Gehfreudigkeit; durch zu viel und zu abwechslungsarme Arbeit
    werden die Pferde matt und lustlos.
  • und vieles mehr…

Durch ein genaues Beobachten und Fühlen zusammen mit dem Wissen und der Erfahrung des Doppellongen-
ausbilders kommen die Pferde wieder auf den richtigen Weg. Eine Veränderung wird zuerst in der Bewegung
und später auch am Körper des Pferdes sichtbar.

Unterstützung in der Zeit der Regeneration nach medizinischen Behandlungen.
Wenn der Tierarzt nach medizinischen Behandlungen anrät das Pferd ohne Reitergewicht zu bewegen, kann die Doppellongenarbeit eine
effektive Einsatzmöglichkeit  sein. Bei richtiger Anwendung kann die Doppellonge nicht nur eine kontrollierte Bewegungsmöglichkeit bieten,
sondern auch therapeutisch eingesetzt werden. (besonders geeignet bei Problemen im Hals- und Rückenbereich, z.B. kissing spines etc.)

Vorrausetzung hierfür ist allerdings, dass der Longenführer (und teilweise auch das Pferd) entsprechende
Erfahrungen haben. Bei unsachgemäßer Anwendung kann eher Schaden als Nutzen entstehen!